Nic. Molitor

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Image: Battle-damaged Molitor house
Workers repairing battle-damaged Molitor house

Kriegsgeschehen in Bondorf

Dezember 1944

An jenem Bergrücken, der sich von Belgien herüber, an dem großen Habicher Wald vorbei, über die Corne du Bois des Pendus - La Folie - Perlé - Flatzbour, nach unserem Ländchen hinzieht, da liegt von drüben "Op dem Bärig" wie aus der Vogelschau gesehen, unser Heimatdorf Bungeref. Diese Höhenzüge erstrecken sich weiter von hier aus, quer ins Luxemburgische hinein, über Koetschette, Grevels, Eschdorf bis zum Tale der Sauer. Als nun im Dezember 1944 die Deutschen Armeen in unser Land einfielen, schien es wie wenn dieses Berggebilde sich schützend vor den gegenüber liegenden südlichen Teil des Landes gestellt und dem Eindringling ein Halt entgegen gesetzt hätte. Denn über diese Linie hinaus sind die Deutschen nicht gekommen oder höchstens nur für einige Stunden. Schwere Kämpfe wurden ausgefochten und der Rückzug mußte angetreten werden. Wir sind vom hohen Ösling herunter die letzte Ortschaft, die in dieser Ecke an der belgischen Grenze, noch von den Deutschen überfallen wurde. Die Nachbarortschaften Perlé, Wolwelingen, Holtz blieben verschont.

Nördlich von hier aus geht das Gelände in. leichter Steigung den "Knupp" hinauf um dann sofort nach dem Sauertal abzufallen. Von dieser Seite von Bauschleiden her über die Bondorfer Mühle, am Fuße des Hochfels vorbei, von da kamen sie, die Preußen, kam unser Unheil herauf ins Dorf.

Es würde zu weit führen, an dieser Stelle über all die Kriegserlebnisse hier in Bondorf zu berichten und von all dem Leid und Unglück zu erzählen, das jeder einzelnen Familie beschieden war. Kurz zusammengefaßt sei hier eine kleine Schilderung gegeben:

13. Dezember. Die so lang ersehnten Amerikaner treffen nun endlich bei uns ein. Wir haben auch mal Einquartierung. Alle Hausbesitzer stellen bereitwilligst Zimmer zur Verfügung. Scheunen und Schuppen werden ausgeräumt. Schulsäle und leerstehende Häuser werden von den Tommies bezogen. Überall herrscht ungetrübte Freude und Begeisterung. Von einem amerikanischen Offizier, mit dem ich für die Einquartierungen den Rundgang im Dorf machen mußte, erfuhr ich, daß die Absicht vorlag, eine längere Zeit hier zu verbleiben und den Winter in aller Ruhe bei uns zu verbringen. Leider kam es anders. Drei Tage später, am 17, Dezember, wurde schon wieder in aller Eile zusammengepackt und tags darauf waren die circa 250-300 Mann wieder abgefahren. Was sollte dies alles zu bedeuten haben? Etwas Sicheres wußte man nicht. Überall dieselbe Frage: Sind die Preußen wieder im Land? Ja, sie sind schon in Wiltz, in Diekirch, in Ettelbrück. In Diekirch soll es schon brennen, das Hôtel du Midi am Bahnhof stehe in Flammen. In Autos kommen schon die ersten Flüchtlinge hier durch. Etwas später wird der Strom immer stärker. Mit hochbeladenen Wagen und Karren. Die alten Leute, Frauen und Kinder sitzen oben auf. Die jungen treiben die Pferde. Andere kommen auf Fahrrädern, mit Handkarren oder zu Fuß.

In der Nacht von Montag auf Dienstag fährt eine Kolonne amerikanischer Panzer hier durch. Richtung Süden, also fort aus der Kampfzone. Sie fahren ohne Licht die Straße hinunter. Es war fast gespensterhaft anzusehen. Sind die Amerikaner denn auf der Flucht? Es schien so. Was soll noch aus uns werden? Nun wurde auch schon hier schnell zusammengepackt und die Vorbereitungen zur Abreise getroffen. Es setzt ein großes Durcheinander ein. Diejenigen, die kein Gespann haben, wollen mit dem Nachbar mit fort. Wenn es nur geht. Ja, es muß gehen. In vielen Häusern bleiben die alten Leute. Die jüngeren mit den Kindern fahren ab. Dann die jungen im wehrpflichtigen Alter. Andere wollen den Schritt ins Ungewisse nicht wagen. Wollen mit ihrer Familie, mit ihren Kindern bleiben, vielleicht nimmt diese Offensive jetzt doch noch eine günstige Wendung. Wenn alles fortläuft, muß der ganze Viehbestand verhungern und zu Grund gehen. Wer gibt einen guten Rat? Wer trifft die richtige Entscheidung? Jedenfalls es bleibt keine lange Zeit zum Nachdenken. Es heißt sich schnell entschließen, denn der Kanonendonner kommt immer näher. Man fährt in die Nacht hinein. Wohin? Genaue Angaben konnte niemand machen. Nur fort wo noch eine Durchfahrt offen war. Bis nach dem Miniettebassin oder rüber nach Belgien. Eine ansehnliche Zahl stoppte in Kleinelcheroth. Man wollte mal hier abwarten. Während der letzten Nacht hört man noch immer draußen Pferdegespanne die Straße herunter kommen. Ein niederdrückendes Gefühl war es, diesem scharf abgetrennten Pferdegetrampel in der Winternacht zuzuhören. Die armen Leute fuhren vielleicht jetzt grade der Gefahr entqegen. Oder wir, die die Heimat nicht verlassen wollten, wir können in noch größere Gefahr kommen, in Todesgefahr. Vielleicht in ein paar Stunden können die Granaten hier einschlagen. Der Krieg mit all seinen Schrecken konnte jeden Augenblick über uns hereinbrechen. Und er kam.

Mittwoch Abend 7 Uhr. Die Preußen sind wieder im Dorf. Im Nu tauchen sie an allen Ecken auf. Das Dorf war überschwemmt. Man wollte es vorab nicht glauben. Wer sich noch zufällig auf der Straße befand, wurde festgenommen. Wieder die so verhaßte preußische Uniform ? obschon sehr viel von ihnen amerikanische Joppen trugen, sogar die qanze Uniform - es blieb sich gleich - sie waren es. Dies konnte man schon an dem Gebrüll von draußen feststellen. Wieder dieses Geschrei, diese Kommandotöne in harter kreischender Sprache. Es tat einem weh. Sie dringen in die Häuser ein. Dieser erste Kontakt wieder, nach der angeblichen Befreiung, er war niederschmetternd. Man war wie vor den Kopf geschlagen. "Sind Amerikaner hier im Haus?" - "Nein." Türen und Schränke werden aufgerissen. "Wenn einer gefunden wird, werdet ihr alle erschossen." - "Also hier kommen 20-50-100 Mann in Quartier." - "Das Essen ist für diese Leute zu bereiten." Dann gehts in den Keller. Was von Wein, Schnaps oder Likör gefunden wird, wandert mit. Inzwischen werden die paar brauchbaren und unbrauchbaren Autos aus den Garagen herausgeschleppt und abtransportiert. Gestohlen wurden in erster Linie sämtliche auffindbaren Radioapparate. Die leerstehenden Häuser werden vorab ausgeplündert. Fleisch, Speck und Schmalz war ja fast überall reichlich vorhanden. Wie fein ausgerechnet oder ist es nur Zufall. Jedenfalls, für Weihnachten haben wir hier im Ösling reichlich aufgefüllte Fleischbütten. Es wurde mal richtig fett gelebt. Viel zu fett. Hauptsächlich Bratkartoffeln waren sehr begehrt. Sie schwammen nur so im Schweineschmalz herum. Der arme Magen war für solch eine außergewöhnliche Leistung nicht geeicht. Er kriegte den viel zu vielen und fetten Stoff nicht verarbeitet, zog sich krampfhaft zusammen und brachte die ganze Ladung nach oben, wieder ans Tageslicht. Es konnte auch umgekehrt sein, darin sah man kreidebleiche Gesichter in schnellem Tempo hinter der nächsten Gartenhecke verschwinden.

Dann das Federvieh. Von dem gab es ja noch genug im Dorf. Das Halsumdrehen wurde schnell und gründlich von den Hühnerdieben besorgt. Das Rupfen mußten in vielen Fällen die Eigentümer der toten Tiere selbst übernehmen. Es folgt hier ein Brief, der in der Tasche eines gefallenen deutschen Soldaten gefunden wurde. Dieser Brief, der an seine Eltern gerichtet ist und in dem derselbe die großartige Verpflegung schildert, die ihm hier zu Teil wurde und den unumstößlichen Beweis liefert, wie die preußischen Eindringlinge es hier im Lande gemacht haben. Ich gebe denselben wortgetreu hier wieder:

22. Dezember.
Liebe Eltern!
Komme heute endlich dazu nach langer Zeit Euch einige Zeilen zu schreiben. Wo ich bin könnt Ihr ja Euch denken, im Luxemburgischen Land auf der Grenze Belgiens. Ich bin jetzt bei den Fallschirmjägern Sturm-Geschütz-Begleiter, die das Sturmgeschütz beschützen vor Nahkämpfen. Da hatte ich mich auch gemeldet, da ist es prima, da braucht man nicht so zu laufen sondern sitzt man darauf, Auge beim Feind, denn der läuft, daß wir gar nicht nachkommen. Wir kochen im Panzer-Auto. Verpflegung bis dort hinaus. So gut wie hier auf dem Vormarsch habe ich in meinem Leben noch nicht gehabt. Schokolade, Wein, Likör, Schnaps, Speck in Hülle und Fülle. Und der Spaß dabei, das könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen. Heute haben wir für uns fünf Mann 3 gebratene Hendel, es steht uns schon alles bis zum Hals.
Wir sind heute in einem Bauernhof schön warm. Die Besitzer sind zum Teufel gelaufen weil sie Angst haben vor der Schießerei. Und da steht uns alles vor der Nase, was sich der Deutsche Landser wünscht. Schokolade, Keks und andere Süßigkeiten holen wir uns von den Amerikanern. Wir leben hier wie Gott in Frankreich. Wie ich in Einsatz gefahren bin, ist vor unserem Geschütz ein Rauchfangkehrer über die Straße gelaufen. Wo wir zu den Weihnachten sind, weiß ich noch nicht. Auf jedenfalls werden wir sie gut verbringen. Ich wünsche Euch ein recht gutes Neues Jahr. Es grüßt Euch
Euer Sohn, Bruder, Enkelkind. Sieg Heil!

Inzwischen treffen weitere Truppenteile hier ein. Fünf Panzer stehen hier beisammen, halb in Deckung, dicht an den Hausgiebeln herum, wovon ein erbeuteter amerikanischer. "Unsere Panzerspitzen stehen vor Brüssel; Sedan ist genommen. Morgen sind wir in Antwerpen. Ist Luxemburg auch schon besetzt? Natürlich, es geht rasch vorwärts."

Samstag, 23. Dezember. Große Ereignisse bereiten sich vor. Die Panzer sind startbereit. Wohl noch ein halbes Dutzend, mit stark gesalzenem Pökelfleisch aufgefüllte gebratene Gänse ziehen mit in den Kampf. Der Herr Oberleutnant steht aufrecht im Vorderpanzer, die Generalstabskarte vor sich ausgebreitet. Er hält eine Rede, in welcher er seine Soldaten zu weiteren großen Siegen anfeuert und schließt mit den Worten: "Denn das schönste Weihnachtsgeschenk, das wir dem Deutschen Volk, der Heimat, machen können, das sind wir durch unseren siegreichen Vormarsch jetzt im Begriffe zu tun. Sieg Heil!"

Kaum eine Stunde später war der Herr Oberleutnant bereits in seinem Panzer tödlich getroffen. Auf dem "Kiem" am Straßenrand liegt er begraben. Das muntere Abschießen von amerikanischen Panzern, wie noch am Morgen behauptet wurde, war doch nicht so einfach. Von den fünf die morgens fuhren, blieben drei bei den Anfangskämpfen in Flatzbour zerschossen und ausgebrannt auf der Strecke.

Es ist 12 ½ Uhr. Die ersten Granaten schlagen ein. Drüben hört man die Maschinengewehre bellen. Der Tanz geht los. Für viele wird es der Totentanz sein. Wen wird es treffen? Die Dorfleute flüchten in die Keller. Die Deutschen teilweise auch.. Sie erwarten Verstärkung, Panzer-Division Groß-Deutschland ist im Anrollen, heißt es. Kommt jedoch nicht, oder kommt zu spät. Die Amerikaner gewinnen das Wettrennen, gewinnen es auch durch ihren massenhaften Materialeinsatz. Fliegerbomben fallen. Schießen die Häuser aus der Luft in Brand. Angstvoll hocken die Dorfleute zusammengedrückt in den Kellern. Sie beten den Rosenkranz, glauben, ihre letzte Stunde habe geschlagen. Dann unter Todesgefahr wieder heraus. Über ihrem Kopf brennt das Haus. Flüchten aufs Feld, in den Wald mit kleinen Kindern und alten Leuten oder in den Nachbarkeller wo dieselbe Gefahr auf sie lauert.

Inzwischen gehen die Kämpfe weiter, nehmen in der Nacht noch an Heftigkeit zu. Immer stärker donnern die Geschütze. Immer mehr amerikanisches Material muß zum Einsatz kommen. Bis in die Häuser hinein liegen tote deutsche Soldaten. Auch Zivilleute sind getroffen. Die Sanitäter schleppen Schwerverwundete in den Keller. Der Stabsarzt hat alle Hände voll zu tun.

Am Sonntag morgen dringen die Amerikaner über den "Kiem" in das untere Dorf herein. Ihre Panzer umzingeln das Dorf, sie schießen auf alles, was sich draußen zeigt. Die Schlacht ist für die Deutschen verloren. Gegen drei Uhr nachmittags sind die Amerikaner schon im oberen Dorf. Der Stabsarzt sagt zu mir im Keller: "Ich. muß Ihnen mitteilen, unsere Truppen können den Ort nicht halten." - "Woraus schließen Sie das?" - "Nach Berichten meiner Sanitäter, übrigens steht schon ein amerikanischer Panzer hier vor der Türe." - "Wollen Sie sich denn ergeben?" - "Es wird uns wohl nichts anders übrig bleiben." - "So könnte man vielleicht eine weiße Fahne aushängen?" - "Ja, das kann man ja machen." Schnell die Kehrbürste vom Stiel abgeschlagen und die weiße Fahne war gleich fertig, die ein Sanitäter nach der Straße zu aushängte. Draußen brannten noch vierzig Wohnhäuser, sieben Feldscheunen oder Schuppen.

Die Amerikaner finden jetzt kaum noch Widerstand. Wer noch Zeit kriegte zum flüchten, setzt über die Brücke an der Bondorfer Mühle. Zurück, von wo aus sie gekommen. Bevor sie das Sauertal verließen, sprengten sie die Brücke noch in die Luft. Der Rest wurde hier im Dorf gefangen genommen. Unter schweren Kämpfen war Bondorf wieder frei und dies als erste Ortschaft der ganzen Rundstedt-Offensive.

Von Dorfeinwohnern wurden tödlich getroffen: Nik. Wampach, von den Deutschen erschossen; - Peter Reiter, Frl. Anna Scholer, Frl, Marie Pesché, diese drei durch Granatsplitter getötet.

Ferner wurden von den Deutschen erschossen: Nic. Urth aus Koetschette und Nic. Conrardy aus Wiltz. In der Wehrmacht fiel in Rußland Joh. Scheuren.

Und jetzt nachdem Bondorf so schwer gelitten, nachdem ein großer Teil des Viehbestandes zu Grund ging (92 Stück Großvieh wurden gezählt), machen die Dorfbewohner sich wieder mit frischem Mut an die Arbeit, Vieles ist schon ausgeglichen, vieles bleibt noch zu tun. Der Aufbau selbst hat auch schon gute Fortschritte gemacht, leider konnte bis jetzt kaum ein Viertel der Sinistrierten wieder in ihre fertigen Wohnungen einziehen. Es kann demnach noch lange dauern bis Bondorf diesen Wiederaufbau beendet hat.

Im Juni 1947 Nic. Molitor


[Translation deepl.com]

War events in Bondorf

December 1944

On that mountain ridge that stretches from Belgium, past the large Habich forest, over the Corne du Bois des Pendus - La Folie - Perlé - Flatzbour, towards our little country, there lies our home village of Bungeref, seen from over "Op dem Bärig" as if from a bird's eye view. These mountain ranges extend further from here, across into Luxembourg, via Koetschette, Grevels, Eschdorf to the valley of the Sauer. When the German armies invaded our country in December 1944, it seemed as if this mountain range had placed itself protectively in front of the southern part of the country opposite and put a stop to the invader. For the Germans did not get beyond this line, or at most only for a few hours. Heavy battles were fought and the retreat had to be started. From the high Ösling we were the last village to be attacked by the Germans in this corner of the Belgian border. The neighboring villages of Perlé, Wolwelingen and Holtz were spared.

To the north of here, the terrain rises gently up the "Knupp" and then immediately descends towards the Sûre valley. From this side from Bauschleiden via Bondorfer Mühle, past the foot of the Hochfels, from there they came, the Prussians, our disaster came up to the village.

It would go too far to report here on all the war experiences here in Bondorf and to tell of all the suffering and misfortune that befell every single family. Here is a brief summary:

December 13. The long-awaited Americans finally arrive here. We also have quarters for once. All the house owners willingly make rooms available. Barns and sheds are cleared out. School halls and empty houses are occupied by the Tommies. There is unadulterated joy and enthusiasm everywhere. I learned from an American officer with whom I had to make a tour of the village for the billeting that the intention was to stay here for a longer period of time and spend the winter with us in peace and quiet. Unfortunately, things turned out differently. Three days later, on December 17th, we packed up again in a hurry and the next day the 250-300 men had left again. What was all this supposed to mean? Nothing certain was known. The same question was asked everywhere: Are the Prussians back in the country? Yes, they are already in Wiltz, in Diekirch, in Ettelbrück. There is already a fire in Diekirch, the Hôtel du Midi at the station is said to be in flames. The first refugees are already coming through in cars. A little later, the flow increases. With heavily loaded wagons and carts. The old people, women and children sit on top. The young ones drive the horses. Others come on bicycles, with handcarts or on foot.

In the night from Monday to Tuesday, a column of American tanks drives through here. Heading south, away from the combat zone. They drive down the road without lights. It was almost spooky to watch. Are the Americans on the run? It seemed that way. What is to become of us? We quickly packed up and made preparations for our departure. There was a great deal of confusion. Those who don't have a team want to leave with their neighbor. If only they could. Yes, it has to go. In many houses the old people stay. The younger ones leave with the children. Then the young ones of military age. Others don't want to take the step into the unknown. They want to stay with their families, with their children, perhaps this offensive will take a favorable turn after all. If everything runs away, the entire livestock will starve and perish. Who will give good advice? Who will make the right decision? In any case, there is not much time for reflection. The decision has to be made quickly, because the thunder of the cannon is getting closer and closer. We drive into the night. Where to? No one could give exact details. Only where there was still an open passage. As far as the Miniettebassin or over to Belgium. A considerable number stopped in Kleinelcheroth. They wanted to wait here. During the last night, you could still hear horse-drawn carriages coming down the road outside. It was a depressing feeling to listen to these sharply separated horse tramps in the winter night. The poor people were perhaps just driving away from danger. Or we, who didn't want to leave our homeland, could be in even greater danger, in mortal danger. Maybe in a few hours the shells could hit here. The war with all its horrors could be upon us at any moment. And it was coming.

Wednesday evening 7 o'clock. The Prussians are back in the village. In no time at all they appear on every corner. The village was flooded. People didn't want to believe it in advance. Anyone who happened to be on the street was arrested. Again the hated Prussian uniform ? although many of them wore American jackets, even the qanze uniform - it remained the same - it was them. You could tell by the shouting from outside. That shouting again, those command sounds in harsh, screeching language. It was painful. They were invading the houses. This first contact again, after the supposed liberation, it was devastating. It was like being hit over the head. "Are there any Americans in the house?" - "No." Doors and cupboards are torn open. "If one is found, you'll all be shot." - "So 20-50-100 men are quartered here." - "The food is to be prepared for these people." Then it's off to the cellar. Whatever wine, schnapps or liqueur is found goes with them. In the meantime, the few usable and unusable cars are dragged out of the garages and taken away. The main items stolen are all the radios that can be found. The empty houses are plundered in advance. Meat, bacon and lard were plentiful almost everywhere. How finely calculated, or is it just coincidence? In any case, here in Ösling we had plenty of meat vats filled up for Christmas. We lived really fat for once. Far too fatty. Fried potatoes were particularly popular. They were just swimming around in the lard. The poor stomach was not calibrated for such an extraordinary feat. It couldn't process the far too much fat, contracted convulsively and brought the whole load back to the surface. It could also be the other way around, with pale faces disappearing at a rapid pace behind the next garden hedge.

Then the poultry. There were still plenty of them in the village. The chicken thieves took care of the neck turning quickly and thoroughly. In many cases, the owners of the dead animals had to do the plucking themselves. The following is a letter that was found in the pocket of a fallen German soldier. This letter, addressed to his parents, in which he describes the great food he was given here and provides incontrovertible proof of how the Prussian invaders did here in the country. I reproduce it here verbatim:

December 22nd.
Dear parents! Finally got around to writing you a few lines today after a long time. You can guess where I am, in Luxembourg on the border with Belgium. I am now with the paratroopers as an assault gun escort, protecting the assault gun from close combat. I'd signed up for that too, it's great there, you don't have to run like that, you sit on it, eyes on the enemy, because he's running and we can't keep up. We cook in the armored car. Catering all the way out there. I've never had anything as good as this on the advance in my life. Chocolate, wine, liqueur, schnapps, bacon in abundance. And you can't imagine how much fun it was. Today we have 3 roasted hendel for the five of us, we're already up to our necks.
We're nice and warm in a farmhouse today. The owners have run to hell because they're afraid of the shooting. And everything a German Landser could wish for is right in front of us. We get chocolate, cookies and other sweets from the Americans. We live here like God in France. When I was on deployment, a chimney sweep crossed the road in front of our gun. I don't know where we'll be for Christmas yet. In any case, we'll spend it well. I wish you a very happy New Year. Greetings to you
Your son, brother and grandchild. Sieg Heil!

In the meantime, more troops arrive here. Five tanks are standing here together, half in cover, close to the gables of the houses, one of which is an American captured tank. "Our tanks are in front of Brussels; Sedan has been taken. Tomorrow we'll be in Antwerp. Is Luxembourg already occupied? Of course, things are moving fast."

Saturday, December 23. Big events are getting ready. The tanks are ready to go. Probably half a dozen roast geese stuffed with heavily salted salted meat are going into battle. The lieutenant stands upright in the front armor, the general staff map spread out in front of him. He gives a speech in which he cheers his soldiers on to further great victories and concludes with the words: "Because the best Christmas present we can give the German people, the homeland, is what we are about to do with our victorious advance. Sieg Heil!"

Barely an hour later, the lieutenant was already fatally shot in his tank. He is buried on the "Kiem" at the side of the road. The cheerful shooting down of American tanks, as was claimed in the morning, was not so easy after all. Of the five that drove in the morning, three were left shot up and burnt out in the initial fighting in Flatzbour.

It is 12 ½ o'clock. The first shells hit. Over there you can hear the machine guns barking. The dance begins. For many it will be the dance of death. Who will be hit? The villagers flee into the cellars. Some of the Germans too. They are expecting reinforcements, Panzer-Division Groß-Deutschland is on its way, they say. But they don't arrive, or arrive too late. The Americans win the race, and win it with their massive deployment of material. Aerial bombs fall. They set the houses on fire from the air. The villagers cower in fear, huddled together in the cellars. They pray the rosary, believing that their last hour has come. Then out again at the risk of their lives. The house is burning above their heads. They flee into the fields, into the forest with small children and old people or into the neighbor's cellar where the same danger lurks.

Meanwhile, the fighting continues, intensifying during the night. The guns thunder ever more strongly. More and more American material has to be deployed. Dead German soldiers lie in the houses. Civilians are also hit. The medics drag the seriously wounded into the cellar. The staff doctor has his hands full.

On Sunday morning, the Americans enter the lower village via the "Kiem". Their tanks surround the village, firing at everything outside. The battle is lost for the Germans. By three o'clock in the afternoon, the Americans are already in the upper village. The staff doctor says to me in the cellar: "I have to tell you that our troops can't hold the village." - "What makes you say that?" - "According to reports from my medics, by the way, there's already an American tank outside the door." - "Do you want to surrender?" - "We'll probably have no other choice." - "So maybe you could put up a white flag?" - "Yes, you could do that." The sweeping brush was quickly knocked off the handle and the white flag was immediately ready, which a paramedic hung out towards the street. Outside, forty houses and seven field barns or sheds were still burning.

The Americans were now finding little resistance. Those who still had time to escape crossed the bridge at Bondorfer Mühle. Back to where they came from. Before they left the Sûre valley, they blew up the bridge. The rest were captured here in the village. After heavy fighting, Bondorf was free again, the first village of the entire Rundstedt offensive.

Mortally wounded among the villagers were: Nik. Wampach, shot by the Germans; - Peter Reiter, Miss Anna Scholer, Miss Marie Pesché, these three killed by shrapnel.

Also shot by the Germans were Nic. Urth from Koetschette and Nic. Conrardy from Wiltz. Joh. Scheuren fell in the Wehrmacht in Russia.

And now that Bondorf has suffered so badly, after a large part of the livestock went to the bottom (92 head of cattle were counted), the villagers are getting back to work with renewed courage, much has already been made good, much still remains to be done. The construction itself has already made good progress, but unfortunately barely a quarter of the villagers have been able to move back into their finished homes. It may therefore be a long time before Bondorf has completed this reconstruction.

In June 1947 Nic. Molitor

Source: Nic. Molitor in: Fanfare Bigonville (1947): Cinquantenaire de la Fanfare Bigonville 1895-1947, Imprimerie Winter, Redange-s-Attert.