BONDORF
Wie Bourscheid der östliche Stützpunkt des Hochplateaus südlich der Sauer ist, so bildet Bondorf den westlichen. Auch in Bondorf begann der Höllentanz am Vortage von Weihnachten.
Häuserkämpfe, Kellerkämpfe. Bomben, Granaten, meist Phosphor enthaltend, sangen schaurige Weihnachtslieder. Die Deutschen kämpften zäh und verbissen, die Amerikaner desgleichen. In einem Keller kauerten 28 Leute. Plötzlich brannte das Haus über ihnen. Sogleich stürmten sie hinaus, ohne Deckung, durch Feuer und Granaten in den nahen Wald. Niemand wurde verwundet, niemand getötet.
In einem andern Keller verwundeten amerikanische MG’s 2 deutsche Soldaten. Den Zivilleuten geschah nichts. Eine kranke Frau wurde mit Kissen zugedeckt; man hoffte, die Kugeln würden die Kissen nicht durchdringen. Deutsche Soldaten wollten aus der Kellerluke auf den Gegner schießen. Ihre Kameraden und Zivilisten hinderten sie daran.
Abends war Bondorf befreit. Die Dorfgasse war leergebrannt, zerbombt, zerrissen. In der Weihnacht gähnte das Grauen aus den schwarzen Fensterhöhlen.